Bildungsministerkonferenz beschließt KI-Empfehlungen für Schulen
Seit ChatGPT vor rund zwei Jahren wie eine Bombe ins Bildungssystem eingeschlagen ist, steht die Frage im Raum, wie Schulen mit Künstlicher Intelligenz umgehen sollen. Die Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK) hat am 10.10.2024 eine Handlungsempfehlung für die Bildungsverwaltung zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in schulischen Bildungsprozessen beschlossen. Diese Empfehlung zielt darauf ab, den Schulen einen konstruktiv-kritischen Umgang mit KI zu ermöglichen und die Potenziale dieser Technologien für das Lernen und Lehren bestmöglich zu nutzen.
Die Handlungsempfehlung umfasst mehrere zentrale Themenbereiche:
- Einfluss von KI auf Lernen und Didaktik: KI-Anwendungen sollen Lehrkräfte unterstützen und eine personalisierte Lernumgebung schaffen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler:innen eingeht.
- Veränderung der Prüfungskultur: Die KMK fordert eine Anpassung der Prüfungsformate, um die Kompetenzen zur Nutzung von KI zu berücksichtigen und die Leistungsbewertung transparent und fair zu gestalten.
- Professionalisierung von Lehrkräften: Die Ausbildung und Fortbildung von Lehrkräften soll systematisch den Umgang mit KI integrieren, um die Chancen und Risiken dieser Technologien adäquat einschätzen zu können.
- Regulierung und rechtliche Rahmenbedingungen: Die KMK setzt sich für klare rechtliche Vorgaben ein, die den Schutz der Persönlichkeitsrechte der Schüler:innen gewährleisten und gleichzeitig die Nutzung von KI-Anwendungen im schulischen Kontext fördern.
- Chancengerechtigkeit: Alle Lernenden sollen die Möglichkeit erhalten, Kompetenzen im Umgang mit KI zu entwickeln, um als mündige Bürger:innen in einer durch die Digitalisierung geprägten Welt agieren zu können.
Expert:innen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), Wikimedia Deutschland und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßen den Schritt, bemängeln jedoch in einer gemeinsamen Stellungnahme die mangelnde konkrete Vision und die unklare Verantwortlichkeit.
Bereits Ende September hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) Handlungsansätze und Empfehlungen veröffentlicht, in denen sie betont, dass es im Digitalpakt 2.0 weniger um Hardware und technische Infrastruktur gehen sollte, sondern um die Qualifizierung der Lehrkräfte und den Einsatz von KI-Anwendungen im Schulsystem.